APT-Paketmanager reparieren

Hin und wieder kann es passieren, dass der APT-Paketmanager seinen Geist aufgibt. Sei es durch fehlgeschlagene, abgebrochene oder aufgehangene Updates. Auch wenn jedes Problem individuell betrachtet werden sollte, können paar einfache Befehle bereits Besserung bringen.

Der APT-Prozess hängt

Unter /var/lib/dpkg/ befindet sich die Datei lock, welche bei Verwendung des APT-Paketmanagers belegt wird, damit kein zweiter Prozess parallel, die auf dem System befindlichen, Pakete aktualisieren kann. Nicht nur Systemupdates nehmen diese Datei in Anspruch, auch im Hintergrund laufende Prozesse können diese Meldung hervorrufen. Sollte dieser Fehler trotz längerer Wartezeit nicht von alleine verschwinden, können wir entweder die angezeigte Prozess-ID beenden (in diesem Fall wäre es die 3439) …

sudo kill -9 3439

… oder die lock-Datei löschen:

sudo rm -f /var/lib/dpkg/lock

Anschließend sollte der Zugriff wieder freigegeben sein.

Pakete sind nicht vollständig konfiguriert

Ist die Installation von APT-Paketen unterbrochen worden, kann es sein, dass diese unvollständig konfiguriert verbleiben. Die Fehlermeldung gibt auch schon Aufschluss über eine mögliche Fehlerbehebung:

sudo dpkg --configure -a

Sollen nur einzelne Pakete konfiguriert werden, können diese hier auch (anstelle des -a) angegeben werden:

sudo dpkg --configure python3

Je nach zu konfigurierendem Paket, kann es vorkommen, dass eine Benutzereingabe erfordert wird. Beispielsweise im Falle einer grafischen Oberfläche, die den zu verwendenden Window-Manager abfragt.

Paketabhängigkeiten sind fehlerhaft

Sind beschädigte Paketabhängigkeiten vorhanden, können diese möglicherweise folgendermaßen behoben werden:

sudo apt install -f

Auch kann es helfen, das Paket einfach einmal neu zu installieren:

sudo apt install --reinstall flashplugin-installer

Es kann jedoch auch sein, dass innerhalb der Paketquellen (also unter /etc/apt/sources.list bzw. /etc/apt/sources.list.d/) Einträge vorhanden sind, die ein und dasselbe Paket referenzieren, jedoch in unterschiedlichen Versionen. Hier hilft es nur, die doppelten Einträge ausfindig zu machen und zu entfernen.
Warnung: Die folgende Methode ist nur mit einer grafischen Oberfläche durchführbar und nur fortgeschritteneren Benutzern anzuraten, da wichtige Systemdateien verändert werden!
Sichert zunächst die alten Repositories (beispielsweise im Home-Verzeichnis von root):

sudo mkdir /root/apt_backup/
sudo mv /etc/apt/sources.list /root/apt_backup/
sudo mv /etc/apt/sources.list.d/* /root/apt_backup/

Nun öffnen wir die grafische Paketverwaltung:

software-properties-gtk

Klickt im folgenden Fenster die gewünschten Repositories an:

Pro angeklicktem Eintrag muss jeweils einmal das Administrator Passwort eingegeben werden. Schließt das Fenster und klickt anschließend auf Neu laden um den Pakete-Cache zu aktualisieren (das erspart uns ein apt update in der Kommandozeile):

Die /etc/apt/sources.list wurde nun neu generiert.
Jetzt kann die Installation bzw. Konfiguration des problematischen Paketes erneut angestoßen werden. Die fehlerhaften Abhängigkeiten sollten damit gelöst sein.

Bildquelle:
Bild von Vadim_P auf Pixabay

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