Virtualbox Festplatte unter Ubuntu vergrößern
Virtualbox‘ VDI-Festplatten können ganz Linux typisch und recht unkompliziert über die Kommandozeile vergrößert werden. Dieser Beitrag zeigt wie das geht.
Zunächst einmal passen wir im Terminal mit den Virtualbox Kommandos die VDI-Festplatte an:
sudo VBoxManage modifyhd /home/ubuntu/VirtualBox\VMs/ubuntu-server.vdi --resize 200000
Passt den Pfad der VDI im obigen Befehl bitte entsprechend eurem Zielverzeichnis an (die Festplatte zu verkleinern funktioniert auf diese Art und Weise übrigens nicht).
Ist dies erledigt, werfen wir ein Blick auf die Virtualbox Oberfläche:
Irgendetwas scheint funktioniert zu haben, denn der Festplatten-Speicher der Maschine verfügt nun über die gewünschte Größe.
Die Ernüchterung in der Kommandozeile folgt jedoch sogleich, denn dort hat sich nichts geändert.
Hinweis: Der folgende Abschnitt bezieht sich auf die Vergrößerung einer primären Partition. Solltet ihr eine LVM-Partition eingerichtet haben, scrollt bitte einfach ein wenig weiter runter zur entsprechenden Überschrift.
Bedenkt bitte, dass die nachfolgenden Schritte einen aufmerksamen Geist erfordern. Die kleinste Falscheingabe könnte zu Datenverlust, einer kaputten Partitionstabelle und zu Frust und Ärger führen.
Festplattenerweiterung für primäre Partitionen
Bearbeiten wir nun die zu erweiternde Festplatte mit fdisk (in meinem Fall ist es die /dev/sda). Schaut zuvor noch nach, welche Partition auf dieser Festplatte erweitert werden soll, denn diese Information ist sehr wichtig.
sudo fdisk /dev/sda
Von hier aus löschen wir zunächst einmal die gesamte Partition, die erweitert werden soll. Sie wird im Anschluß vergrößert wieder angelegt. Keine Sorge, sofern alle Eingaben richtig getroffen wurden, wird es zu keinerlei Datenverlust kommen. Trefft also folgende Auswahl:
d <- Löscht eine Partition 2 <- Zahl entsprechend eurer Partitionsnummer angeben n <- Legt eine neue Partition Enter <- Gebt der neuen Partition die ursprüngliche Partitionsnummer Enter <- Standardwert, Startsektor Enter <- Standardwert, Endsektor N <- Lasst einfach die vorhandene Signatur
Speichert anschließend eure getroffenen Änderungen mit …
w
Leider sind wir immer noch nicht am Ziel. Als nächstes muss der Partitionstabelle verklickert werden, dass sie sich bitte auf den neuen Speicher erweitern möchte. Tut dies entweder mit einem Neustart der Maschine oder in Laufzeit mit folgendem Befehl:
sudo partprobe
Ein letztes Kommando und wir sind am Ziel angelangt:
sudo resize2fs /dev/sda2
Überprüfen wir das Endergbnis
df -h
Festplattenerweiterung für LVM-Partitionen
LVM-Partitionen sind noch etwas einfacher zu erweitern, da weniger Arbeitsschritte erforderlich sind. Habt ihr im oberen Kommando ‚df -h‘ als Ausgabe etwas mit ‚/dev/mapper/‘ angezeigt bekommen, handelt es sich eindeutig um eine LVM. Merkt euch die genaue Bezeichnung eurer Partition aus dieser Ausgabe.
LVM-Partitionen sind in sogenannten Volume Groups zusammengefasst. Ihr könnt euch die Volume Groups, samt vorhandenen Festplattenspeicher, folgendermaßen anzeigen lassen:
vgdisplay vg_name
Anstelle von ‚vg_name‘ tragt ihr den Namen eurer Volume Gruppe ein oder lasst den Eintrag mit einem Druck auf die Tabulator-Taste automatisch vervollständigen.
Erweitern wir die LVM-Partition um 50 Gigabyte mit folgendem Befehl (Angaben in M = Megabyte und K = Kilobyte sind ebenfalls möglich):
lvextend -L +50G /dev/mapper/vg_name-Vol00
Die Partition /dev/mapper/vg_name-Vol00 (tragt den entsprechenden Namen eurer Partition ein) wurde erweitert. Nun wird auch das Dateisystem nachgezogen. Für ext4 Dateisysteme …
resize2fs /dev/mapper/vg_name-Vol00
… und für xfs
xfs_growfs /dev/mapper/vg_name-Vol00
Auch hier könnt ihr mit …
df -h
… abschließend überprüfen, ob die Partition ordnungsgemäß erweitert wurde.