Ubuntu – LTS oder STS?

Alle 6 Monate erscheint eine neue Ubuntu Version. Dessen Release-Nummer gibt dabei Aufschluss in welchem Monat diese erscheint bzw. erschienen ist und lautet XX.04 für den April und XX.10 für den Oktober. Diese Releases unterscheiden nochmal durch die sogenannten LTS (long term support) und STS (short term support) Varianten. Die LTS-Variante erhält über einen deutlich längeren Zeitraum Updates, erscheint jedoch nur alle 2 Jahre und verfügt dementsprechend über relativ alte Paketversionen. STS-Releases wiederum erscheinen jedes halbe Jahr (außer zu dem Zeitpunkt der LTS-Version) haben stets die neuere Versionen im petto und verfügen somit über die neuesten Features und Funktionen.
Wieso ihr dennoch bevorzugt zu der LTS-Variante greifen solltet, möchte ich in folgendem Beitrag darlegen.

Stabilität durch eine getestete Software-Ausstattung

Die Möglichkeit zu haben, die neuesten Programm- oder Kernelversionen installieren zu können, kann in vielen Fällen praktisch sein um (wie eben erwähnt) neue Features und Funktionen auszuprobieren. Ob sich diese Updates letztendlich auch gut mit der übrigen Systemlandschaft verstehen, ist natürlich nie garantiert. Die Bandbreite an unerwünschten Nebeneffekten reichen von kleineren Bedien- und Grafikfehlern, bis hin zum kompletten Ausfall eines Programms. Um dann die problematische Applikation wieder zum laufen zu bringen und zerbröckelte Abhängigkeiten miteinander zu befrieden, kann es recht zeitintensiv und nervenaufreibend sein, einen geeigneten Workaround zu finden und durchzuführen.
Doch wieso sich die Mühe machen und nicht gleich auf eine Betriebssystem-Version setzen, die sich durch eine gleichbleibende Kernel-Version und Pakete auszeichnet, die bereits einem umfangreichen Testverfahren unterworfen wurden!?
Natürlich bekommen auch Kernel und Programmpakete Updates, nur fallen diese eher konservativ aus und sind lediglich sicherheitstechnischer Natur. Auch Hardwaretreiber werden regelmäßig aktualisiert.

Erhöhter Support-Zeitraum

Irgendwann kommt der Tag, da muss dann doch ein jedes Betriebssystem aktualisiert werden. Immerhin haben wir dabei die Möglichkeit zu entscheiden, wie lang sich dieser Zeitraum erstreckt. Ein LTS-Release versorgt uns 5 Jahre mit Updates (oder 10 Jahre, sofern wir dafür bereit sind, ein paar Münzen für Canonical locker zu machen). Somit hätten wir sogar die Freiheit, eine LTS-Version aussetzen und gleich zur übernächsten wechseln, sofern es uns beliebt.
Der Support-Zeitraum für STS-Versionen beläuft sich hingegen auf gerade mal 9 Monate. Wir haben nach der Veröffentlichung einer neuen Version also lediglich 3 Monate Zeit, auf die neuere Version zu wechseln oder wir werden Update-technisch abgehängt.

Sicherere Hardwareunterstützung

Wie bereits im ersten Oberpunkt erwähnt, werden keine großartigen Kernel-Sprünge innerhalb der LTS-Releases vollzogen. Somit sollte es auch nicht (oder wesentlich weniger) zu bösen Überraschungen innerhalb der Hardwareunterstützung kommen, die ansonsten möglicherweise gekappt wird. Anders könnte es bei STS und neuen aktualisierten Kernel-Versionen aussehen.

Fazit

Ich hoffe ich konnte in den aufgeführten Punkten einigermaßen verständlich darlegen, dass sich eigentlich in beinahe jeder Situation die Verwendung einer LTS-Version mehr lohnt. Als Ausnahme gelten Glücksritter und Anwender, die gerne am Limit leben und Freude an der neuesten Software-Ausstattung haben.

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