Nvidia Grafikkarten Treiber aktualisieren

Matschige Auflösung, hängende Dienste während des Boot-Vorgangs und fehlerhafte Logins können Symptome einer inkompatiblen oder unvollständigen Grafikkarten Installation sein. Wie diese mit Nvidia-Hardware gelingt, zeigt der folgende Beitrag.
Hierbei stehen 2 Möglichkeiten zur Verfügung. Die Installation über die Ubuntu-Repositories und die über die Herstellerseite.

Installation über die Ubuntu-Repositories

Der Vorteil der Grafikkarten Treiber-Installation über die Ubuntu-Repositories, liegt in der automatischen Aktualisierung. Diese Aktualisierung ist für alle installierten Pakete standardmäßig aktiviert. Doch bevor mit der Installation der passenden Treiber begonnen wird, muss zunächst herausgefunden werden, welche überhaupt benötigt werden. Das verbaute Grafikkarten-Model finden wir folgendermaßen heraus:

lspci -nnk | grep -i "VGA\|'Kern'\|3D\|Display" -A2

Anhand der Bezeichnung können wir uns nun den passenden Treiber heraussuchen. Es folgt eine Auflistung der Kompatibilitäten zwischen Hardware und Treiber-Version:

• nvidia-driver-525 (Latest Production Branch) – GeForce ab GTX 745 Serie ⇒ detaillierte Nvidia Liste der unterstützen GPUs
• nvidia-driver-515 (Production Branch) – Geforce ab GTX 745 Serie ⇒ detaillierte Nvidia Liste der unterstützen GPUs
• nvidia-driver-510 – Geforce ab GTX 745 Serie ⇒ detaillierte Nvidia Liste der unterstützen GPUs
• nvidia-driver-470 – Geforce ab 600er Serie ⇒ detaillierte Nvidia Liste der unterstützen GPUs
• nvidia-driver-390 – GeForce ab 400er Serie ⇒ detaillierte Nvidia Liste der unterstützen GPUs
• Ältere Nvidia-Grafikkarten ⇒ freier nouveau Treiber
• nvidia-settings – Grafische Benutzeroberfläche für die Einstellungsmöglichkeiten des proprietären nvidia-driver und Temperaturanzeige
  
  Quelle: https://wiki.ubuntuusers.de/Grafikkarten/Nvidia/nvidia/

Mit dieser Information lässt sich zunächst der alte Treiber entfernen und der passende neue installieren:

sudo apt-get purge \*nvidia\* ; sudo apt-get install nvidia-driver-XXX nvidia-settings

Passt den Namen nvidia-driver-XXX einfach entsprechend eurer benötigten Treiberversion an. Nachdem die Installation durchgelaufen ist, ist ein Neustart erforderlich.

Installation über die Nvidia Herstellerseite

Möchten wir die allerneuesten Treiber unserer Nvidia Grafikkarte verwenden, haben wir noch die Möglichkeit, diese von der offiziellen Nvidia Herstellerseite zu beziehen. Hierfür beginnen wir ebenfalls mit der Feststellung des Grafikkarten-Modells:

lspci -nnk | grep -i "VGA\|'Kern'\|3D\|Display" -A2

Unter folgender Seite haben wir anschließend die Möglichkeit, uns den passenden Treiber auszusuchen und herunterzuladen:

Der Treiber wird als .run Skript heruntergeladen. Um dieses nutzen zu können, muss es zunächst ausführbar gemacht werden:

chmod +x ./NVIDIA-Linux-x86_64-XXX.run

Doch bevor mit der Installation fortgefahren wird, entfernen wir noch den alten Treiber:

sudo apt-get purge \*nvidia\*

Als nächstes muss der X-Server (also die grafische Oberfläche) gestoppt werden. Über die Datei /etc/X11/default-display-manager lässt sich feststellen, welcher derzeit verwendet wird:

sudo cat /etc/X11/default-display-manager

Je nachdem welcher im Einsatz ist, kann der Befehl variieren:

### Für Lightdm
sudo service lightdm stop

### Für GDM
sudo service gdm stop

Um die Treiberinstallation nun zu beginnen, wird das .run Skript einfach ausgeführt.

./NVIDIA-Linux-x86_64-XXX.run

Während der Vorbereitung für die Installation werden einige Eingaben verlangt. Eine davon ist die Frage, ob nouveau-Treiber und Kernelmodule entfernt werden sollen, falls welche gefunden wurden. Da die Installation ansonsten nicht fortgeführt werden kann, bestätigen wir die Entfernung. Werden nun ebendiese Treiber und Module entfernt, muss nach der Routine das initramfs aktualisiert werden:

sudo update-initramfs -u

Anschließend ist ein Neustart erforderlich. Sollten jedoch keine nouveau Überbleibsel vorhanden sein, läuft die Installation ohne weiteres weiter. Wie dem auch sei, startet bei Bedarf die .run-Datei neu und folgt den weiteren Anweisungen. Installiert auf Anfrage in jedem Fall 32-Bit libraries nach, ebenso wie mögliche unvollständige libglovnd-libraries und erlaubt es dem Treiber, seine eigene xconfig-Konfigurationsdatei zu schreiben.
Ist alles durchgelaufen, muss die Maschine einmal neugestartet werden.

sudo reboot

Die neueste Version lässt sich abschließend überprüfen:

grep "X Driver" /var/log/Xorg.0.log