Mein Erfahrungsbericht zur Elfia 2021

Liebe Mittelalter-Freunde,

an dieser Stelle möchte ich mit euch meine Erfahrungen vom letzten Samstag (18.09.21) auf der Elfia im niederländischen Arcen teilen. Für meine Maid und mich war es das erste Mal, dass wir dort zu Besuch waren. Ohne uns groß darüber informiert zu haben wussten wir lediglich, dass es sich bei der Elfia wohl um ein Cosplay-Event handeln soll. Da wir Gewandungen nicht abgeneigt sind und uns gerne in Schale werfen, organisierten wir uns also Tickets dafür (die ziemlich limitiert waren, wie wir hinterher festgestellt haben). Ein ausschlaggebender Punkt für unseren Besuch war außerdem der Besuch von Alan Lee, Illustrator zahlreicher Herr der Ringe Werke, der aber leider zwischenzeitlich doch abgesagt wurde. 🙁
Was ist die Elfia überhaupt? Bei der Elfia, oder auch „Fantasy Festival Elfia“, handelt es sich um ein Cosplay Outdoorevent, gepaart mit Fress- und Marktbuden, diversen Shows und Live Musik welches zweimal jährlich in den Niederlanden stattfindet. Um ein spezielles Thema geht es dort nicht und mit Steampunk, Mittelalter, Fantasy und Horror ist so ziemlich jede große Sparte bedient.
Für diejenigen die nicht wissen was mit Cosplay gemeint ist. „Cosplayer“ ahmen Kleidung und/oder Verhalten bekannter Figuren aus Filmen, Serien, Büchern, Mangas, Comics und aus dem Videospielbereich nach.

Da wir so ziemlich jede Gelegenheit wahrnehmen um uns unsere Gewandung überzuwerfen, haben wir uns natürlich auch hier geradezu dazu aufgefordert gefühlt. Als Wikinger-Pärchen zogen wir also los und erreichten den Ort der Bestimmung innerhalb einer guten Stunde Autofahrt. (Wahrscheinlich) Corona bedingt gab es vorab gesetzte Zeitrahmen, die die Besucher beim Einlass einhalten sollten. Unser Einlass war von 12 – 13 Uhr. Das Wetter spielte mit sonnigen 23 Grad ohne Regen gnädigerweise mit und freudig aufgeregt peilten wir nach Ankunft direkt das Gelände rund um die Schlossgärten an. Der Eintritt wurde untermalt von John Williams‘ Jurassic Park Hymne. Unser Weg war gesäumt von Gewandungen und Verkleidungen bekannter Charaktere. Disneys Schneewittchen, Ciri aus dem Witcher Univerum, Rick Grimes aus Walking Dead. Alle waren sie dort. Spätestens zu diesem Zeitpunkt wussten wir, dass dies kein gewöhnliches Event sein wird.
Direkt nach der Einlasskontrolle verkündete uns ein Schild „Border to Fantasy“. Als ob wir das nicht schon längst wüssten!
Wir kamen aus dem Staunen kaum heraus und recht früh haben wir es sein gelassen, uns gegenseitig auf „das coole Kostüm da vorne“ aufmerksam zu machen. Es waren einfach zu viele.

Wir erreichten das eigentliche Gelände und waren, wie ein Rollenspiel-Charakter im neuen Quest-Gebiet gleich, überfordert, wohin es als erstes gehen sollte. Es offenbarte sich uns ein riesiger Festival-Platz, umrandet mit Händler-Ständen und Zelte. Da wir Hobbit-untypisch das Frühstück aus zeitlichen Gründen haben ausfallen lassen, versschafften wir uns einen Überblick über die Imbissbuden. Soweit wir das überblicken konnten standen zur Auswahl die üblich überfetteten Spiralkartoffeln (oder Scheibenkartoffeln), Langos, irgendwelche Süßigkeiten, die wir aufgrund des holländischen nicht entziffern konnten, Baumstriezel, Knoblauchbrot und das übliche Fleisch und Wurst-Angebot (als Vegetarier nicht so die beste Wahl :-D). Die Wahl fiel schließlich auf Langos. Der Verzehr erwies sich durch die Sichtung aller Kostümierten auf dem Platz als spannender als gedacht.
Anschließend statteten wir den umliegenden Ständen einen Besuch ab. Es war einfach für jeden etwas dabei. Von Mittelalter-/ und Gothicständen bis hin zu LARP-Equipment und Deko-Artikeln. Unser besonderes Highlight war Fabion (leider kein Sponsoring von uns 🙁 ), ein Niederländischer Shop, der Waffen-Replika bekannter Marken zu einem nicht allzu hohen Preis, verkauft. Als Herr der Ringe Narren mussten wir uns von dort einfach Arwens Schwert Hadhafang und das Königsschwert Anduril mitnehmen (siehe unten).

Außerdem wanderten noch ein Rufhorn und das Wikinger-Schachspiel Hnefatafl in unseren Besitz.

Bis ich die Nachbarn vor der Ankunft Ragnaröks warnen kann, muss ich aber leider erst noch einige Stunden Rufhorn-Unterricht nehmen. Auf Hnefatafl (ich muss immer noch nachschauen, wie genau man das schreibt) werde ich möglicherweise in einem späteren Beitrag näher eingehen.
Zum shoppen waren wir nun allerdings freilich nicht gekommen, aber die Auswahl war trotzdem sehr groß.

Neben der Shopping-Meile gab es noch die Lager der Aussteller zu bestaunen. Viel Mittelalter, viel Endzeit. Ein ganz besonderes Hilight waren die Schlossgärten. Nicht nur zum abkühlen vor der Sonne, sondern als eine hügelige Wanderroute die an den Anfang vom Herrn der Ringe erinnert und an einigen Stellen begleitet von Wasserläufen, boten sie die perfekte Kulisse für die ein oder andere Foto-Session. Dort zu finden waren außerdem eine Baum-Allee, ein kleiner Park und sogar ein Teich samt Springbrunnen.
Zwar bin ich nicht derjenige, der die ganze Zeit mit Kamera im Anschlag rumrennt, dennoch folgen noch ein paar persönliche Eindrücke.

Entschuldigt bitte, dass ich nicht all meine Bilder mit euch teilen kann. Ich habe nicht jeden einzelnen fotografierten gefragt, ob ich ihn auf meiner Seite ausstellen darf und ich respektiere ihre Privatsphäre.

Alles in allem war die Elfia 2021 in Arcen ein richtig schönes Erlebnis gewesen. Die Leute waren sehr ausgeglichen und freundlich. War das Outfit noch so schrill gewesen, es wurde nicht gewertet. Nerds unter sich halt. Unserer Einschätzung nach waren tatsächlich satte 70% – 80% aller Besucher vor Ort gewandet, verkleidet und nicht in zivil unterwegs. Zwischenzeitlich hat es uns an die Prä-2020 Zeit des MPS (Mittelalterlich Phantasie Spectaculum) erinnert, nur noch größer und eben holländischer. Logischerweise war diese Sprache auch weitesgehend vertreten, auch wenn das Publikum International war. Aber auch als nicht Holländer konnte man sich gut austauschen, Englisch-Kenntnisse vorausgesetzt. Die Holländer sind da geduldig. Da Arcen ziemlich nah an der deutschen Grenze liegt, waren natürlich auch einige deutsche Besucher da.
Eine sehr unüberlegte Sache hatte die Veranstaltung dennoch. Nachdem um 20 Uhr so langsam die Schotten dicht gemacht wurden und sich ein jedermann zum Parkplatz begab, entstand ein Stau, der eine knappe Stunde anhielt. Wie sich herausstellte, wurden die Park-Tickets nicht bei der Einfahrt, sondern bei der Ausfahrt kontrolliert. Solltet ihr irgendwann selbst einmal in den Genuss dieses Festivals kommen und sollte sich an diesem Park-System nichts ändern, könnt ihr für eure Heimreise gut und gerne weitere 60 Minuten einplanen.

Das sollen dazu aber nicht meine letzten Worte dazu gewesen sein. Also, jeder der Bock auf Cosplayen, tolle Stimmung und mal was ganz anderes als den üblichen Mittelalter-Bums hat… Husch husch, im April findet die nächste Elfia statt!

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